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August 5, 2021

Dorninger "Phrasemongering" - CDR/Digital

Too much blah blah out there!

Dorninger "Phrasemongering" - CDR/Digital

Phrasemongering
code: 2108-28
release date August 16th 2021
format: CDR/Digital
style: Ambient, IDM

Tracklist:
1. Phrasemongering - 04:53
2. Error - 04:56
3. Deny, Deflect, Lie, Cheat - 04:45
4. The Mind Sings Soft Tones - 03:30
5. After The Thaw – 04:04
6. Driving Rain – 04:37
7. Blah, Blah, Blah – 04:02
8. Solidarity – 04:26

Phrasemongering – Too much blah blah out there!

Mein Kopf platzt, ungebremste Ergüsse von sprachlicher Gülle quellen aus den Newsfeeds - 24-7-365! Die Phrasendreschereien ("Phrasemongering") selbst ernannter oder gewählter Bürger:innen kollidieren mit den Verirrungen ("Error") quer gedachter Fehleinschätzungen. Leugnen, ablenken, lügen, betrügen ("Deny, Deflect, Lie, Cheat") das Mantra unserer Zeit, so ferne wir uns die Welt nicht mit dem Weichzeichner schön denken ("The Mind Sings Soft Tones"). Es taut heftig, wo es nicht tauen soll ("After The Thaw") und nach dem Schlagregen ("Driving Rain") üben wir kurz Demut und gehen dann schnell ungebremst wie gewohnt weiter. "Blah, Blah, Blah" vs. „Solidarity“, Freundschaft!

Musik, Electronics, Vocals, Text: Wolfgang "Fadi" Dorninger
Foto, Cover: Wolfgang Dorninger

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Phrasemongering - Too much blah blah out there!

My head is bursting, unrestrained outpourings of linguistic manure are pouring out of the news feeds - 24-7-365! The phrasemongering („Phrasemongering“) of self-appointed or elected citizens collides with the aberrations ("Error") of cross-thought misconceptions. "Deny, Deflect, Lie, Cheat" is the mantra of our time, as long as we don't think of the world with a soft focus ("The Mind Sings Soft Tones"). It thaws violently where it shouldn't ("After The Thaw") and after the driving rain ("Driving Rain") we practise humility for a moment and then quickly go on as usual without braking. "Blah, Blah, Blah" vs. „Solidarity“, Freundschaft!

Music, Electronics, Vocals, Lyrics: Wolfgang "Fadi" Dorninger
Photo, Cover: Wolfgang Dorninger

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Reviews

Wiener Zeitung - Bruno Jaschke

Grundrauschen - Christoph Benkeser

Bad Alchemy - Rigobert Dittmann (Edition 111)
Dorninger - base (Linz)
Wenn Wolfgang "Fadi" DORNINGER auf Phrasemongering (base 2108-28) die Phrasen­dreschereien selbsternannter oder gewählter Bürger:innen kollidieren lässt mit den Verirrungen ('Error') quer gedachter Fehleinschätzungen, und "Leugnen, ablenken, lügen, betrügen" ('Deny, Deflect, Lie, Cheat') als das Mantra unserer Zeit geißelt, dann hat er in Österreich und mit größeren Sorgen als nur der Ibiza-Affäre, der "Freunderlwirtschaft à la Kurz und selbst der ÖVP-Version der 'Orbánisierung' seinen eigenen Hallraum. Um aber jeglicher Selbstgefälligkeit vorzubeugen, lasse ich ihn auch, ja zuvorderst die hiesigen Verhältnisse beschallen, die Bernd Weber, mein ältester Abonnent, gerade mit seinem Frankfurter Rotstift so bilanziert hat: "Digitalisierungs-, Bildungs- und Pflegenotstand", "Ruinierung der Solar-Industrie", "Strom-Verteuerung", "Transrapid-Ruin," "Maut-Deba­kel", "CUM-EX", "Wirecard", "Riester-Rente", "schwarze Null", "Masken-Skandal", "Coro­na-Diktatur", "Impf-Desaster", "Flutkatastrophe", "Afghanistan-Desaster", von den schwer durchschaubaren Verbrechen im Ausland (Rüstungs-, Tier- und Müll-Eporte u.s.w.) mal ganz abgesehen. Dazu schmelzen die Gletscher dort wie hier ('After the Thaw'), steigen und stürzen die Fluten überall ('Driving Rain'). Verwandelt sich da 'Ambient' als Variante der elektronischen Musik, bei der - laut Wikipedia - sphärische, sanfte, langgezogene und warme Klänge dominieren, als das, was es - nach Merriam-Webster - an sich ist, nämlich existing or present on all sides : encompassing, nicht zwangsläufig vom Kokon zum Ca­priccio? Hat sich nicht wie im Bilderwitz das idyllische Inselchen unter Palmen als der Rücken eines Wals entpuppt, der dabei ist, abzutauchen? Nun ist der 'Fadi', so lange es ihn gibt, von Monochrome Bleu über Josef K. Noyce bis Wipeout und selbst als Smiling Buddhas nie ein Idylliker gewesen, sondern einer, der sich über das Verschwinden Ge­danken gemacht hat ("Hisatsinom"). Oszillierend zwischen Fern- und Heimweh, als ein Bergbezwinger und Biker, der für seine Aural Travelogues in den Himalaya, die Kordil­leren, die Atacama-Wüste oder die Alpen Gefahren nicht gescheut hat, der durch das alt gewordene Latium und die schwarze oder nachtlose Magie nächtlicher Städte gestreift ist. Und dabei überall Schönheit fand - Eerily beautiful sight seufzt er bei 'The Mind Sings Soft Tones', doch nirgendwo Milch und Honig, nirgendwo Shangri-La, nein, nur Fragility every­where. Für 'Dystopian Daydreams' gibt es nicht erst seit Covid-19 gute Gründe. Da hilft kein Lügen, kein Betrügen. Was helfen könnte, wären Friendship, trust and solidarity! Mich erinnert diese Trias an Beauty, truth, and rarity, wovon, wie 'Fadi' ("Josef K. Noyce Sings Shakespeare", 1989) einst gesungen hat, bei Shakespeare nur Asche in einer Urne bleiben: Truth may seem, but cannot be; / Beauty brag, but ’tis not she: / Truth and Beauty buried be. Dagegen steht hier ein trotziges I want friendship, trust, solidarity! / Now and always, forever, humanity. Bei all dem Blah Blah Blah gereicht es zur Ehre, wenn der Ein­spruch - I cry... I scream - Rage (Weber) und Pathos (Dorninger) streift. Der Sound dazu ist zugleich eisern angeschärft und melancholisch, der Beat ein monotones, ostinates Po­chen. Und Dorninger croont als rauer Herzausreißer, der sich, emphatisch und aggressiv, ins Zeug legt wie lange nicht. Der Beat tickt nervös, Loops schlurchen, Metall bebt und fetzt, Beatz stanzen und wirbeln über dämonisch repetierten Lauten. Die Lügen klingeln und zirpen in den Ohren, der Beschiss paradiert und stompt wie auf 'ner Love-Parade, und allzuviele lassen sich von We love to entertain You-Schmus die Liebe und von Algorithmen das Leben erklären. Dabei ist der Herzschlag der Erde nahe am Herzflimmern, die Funda­mente zittern, die Hitze walzt als dicke Tante und lockt mit Flötentönen. Wie wird sich's leben lassen in Schlamm und in Wüsten? Tam Tam Taramtamtam. Après nous...? Ick bün all hier! Der Chor der Frösche bläht die Bäuche, die einen stampfen wampig im eigenen Mist, die andern spiralen abwärts und nennen's vorwärts. Dorninger raunt zu düsteren Synthibläsern: ...the revenues / they destroy the ties / All lies, lies, more lies. Dagegen: Freundschaft. Auch bloß eine Phrase? Ja, Brechts 'Solidaritätslied' ist vergessen, die Pro­letarier sind verdunstet, die Tyranneien blieben, und eine "Solidarität der Erschütterten" (André Glucksmann) ist so wenig in Sicht wie eine Antwort auf Wessen Morgen ist der Morgen? / Wessen Welt ist die Welt? [BA 111 rbd]

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